Freitag, 7. Juni 2013

Kolbenhirse, eine Liebe für's Leben

Oder: Liebe geht durch den Magen :-)

Heute nach der Arbeit gab es für beiden erst einmal eine Kolbenhirse, die sie mit Begeisterung aus meiner Hand genommen haben. Vor lauter Begeisterung und in der Bemühung, ja auch jedes Körnchen zu erwischen, kam ich natürlich nicht ungepickt davon ;-p Die Kabbeleien der beiden zu beobachten war herrlich! Jeder wollte sich den besten Platz sichern, es wurde geschubst und gedrängelt, aber nachdem sie sich organisiert hatten konnte das Vogelgold genüsslich abgeknuspert werden. Zwischendurch wurde kurz mit mir geschnäbelt ("Nasenkuss") und meine Haare wie die Federn eines Artgenossen geputzt, was bei Vögeln ein großer Liebesbeweis ist.

Nachdem ich dann noch die Einstreu neugemacht habe, weil ich festellen musste dass das Holzgranulat auf dem an sich glatten Volierenboden zu sehr hin und herrutscht und die Kakadus, die übrigens gerne am Boden herumlaufen, alles erkunden und die Holzstückchen noch kleiner zerteilen, keinen sicheren Halt haben (jetzt besteht der Bodenbelag aus einer Schicht Zeitungspapier um dem Boden die Glätte zu nehmen, dann ein Tütchen Vogelsand als Gewicht und um den Vögeln das nötige Gritt zu bieten, und obendrauf dann Holzgranulat und eine Handvoll Country Home besehend aus Hobelspänen, trockenen Blättern und kleinem Nadelgehölz) ging es auch direkt wieder ab auf den Boden um das zu erkunden. Außerdem habe ich ihnen dort einen Heuball für Nager hingelegt und einen am Boden liegenden Kletterast zur Verfügung gestellt.

Jetzt hatten sie zwei Tage, um sich an ihre Umgebung zu gewöhnen. Die Wellis scheinen großen Respekt vor den wesentlich größeren Rosas zu haben. Morgen werde ich den Versuch wagen und zunächst die Sittiche wieder frei in der Wohnung fliegen lassen. Ich bin gespannt, wie sie auf die Voliere reagieren, ob sie nun einfach ein neuer, beliebter Lande- und Spielplatz wird oder ob sie ihnen befremdlich weil neu ist. Aber Wellis sind ja äußerst neugierig, sie werden das Territorium bald unter die Lupe nehmen :-) Und dann sind ja in der Voliere noch die Kakadus... Die in dem Fall im Nacheil sind, weil sie in der Voliere festsitzen. Aber ich werde sie erst nach dem Wochenende fliegen lassen, damit die die Wohnung ausgiebig beobachten konnten und es keine Unfälle beim Freiflug gibt.

Und dann habe ich gestern spätabends noch Quellfutter angesetzt, das wird morgen Früh gekeimt haben, dann kann ich es den Vieren anbieten. Es ist das erste Mal, dass ich das gemacht habe, es gilt ja als bei den Vögeln äußerst beliebt. Die Kleinen sind jedoch recht wählerich, ich hoffe dass ich ihnen die sehr gesunden Sprossen schmackhaft machen kann. Eingens angesäte Kresse nahmen sich auch erst nach einer ganzen Weile. Aber auch hier gilt: Abwechslung macht das Leben süß! Vögel sollten nie zu einsitig und nur mit (billigem) Körnerfutter ernährt werden. Außerdem macht es ja auch Spaß, ein bisschen zu experimentieren und auszuprobieren, was sie mögen und was eben nicht. Und ein bisschen frisches Grünfutter sollte im Ernährungsplan schon enthalten sein, sowohl für die Wellsensittiche als auch für die Kakadus. Letztere gelten bezüglich ihrer Futtervorlieben als recht stur, es gibt einige, die gar keine Frischkost zu sich nehmen. In Australien gehört Obst und Gemüse nicht zu ihrer Hauptnahrungsquelle, vielmehr plündern sie regelrecht Felder auf denen Korn und Mais angebaut wird, weshalb sie dort in der Landwirtschaft sogar als Schädlinge gelten. Jedenfalls ist es wohl nicht einfach, sie an Grünzeug zu gewöhnen. Eine Hand voll Kresse haben meine jedenfalls schon akzeptieren und vertilgt, morgen gibt es mal einen Apfelschnitz.

1 Kommentar:

  1. Nachtrag: Das Material aus Country Home (speziell die Hobelspäne) sind zu leicht, durch den Wind beim Flügelschlagen wird alles verteilt und landet dann letzendlich nur im Staubsauger...

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